Ob sich ein Besuch eines Maasai Dorfes in Kenia lohnt erfährst du hier.

Nach unserem ersten Game Drive hatten wir vor unserer zweiten Pirschfahrt am Nachmittag die Möglichkeit, das Maasai Dorf in der Nähe des Kimana Gates nahe des Amboseli Nationalparks in Kenia zu besuchen. Für mich als Kulturwirtschaftlerin, die sich sehr für andere Kulturen, Traditionen und Sprachen interessiert, war der Besuch eines Maasai Dorfes in Kenia besonders spannend.

Außerdem hatte ich bereits einiges über die Maasai gelesen. Unter anderem das bekannte Buch “Die weiße Maasai” und fand es daher super, dass wir die Möglichkeit hatten ein Maasai Dorf zu besuchen. Auch während unserer gesamten Reise in Kenia hatten wir immer wieder Maasai mit ihren Rindern oder Ziegen gesehen.

Tanz mit den Maasai

Hintergrundwissen zu den Maasai

Die Maasai sind Halbnomaden und leben in den weiten Ebenen Kenias nahe der Nationalparks, sowie im Norden von Tanzania. Typisch für sie ist die auffallende rote Kleidung und ihr bunter Schmuck. Den Schmuck, meist aus bunten Perlen, stellen die Maasai Frauen her. Insgesamt gibt es 16 verschiedene Maasai Stämme.

Im Maasai Dorf angekommen, mussten wir zuerst 20 Dollar pro Person “Eintritt” zahlen, was wir etwas komisch fanden. Erst dann durften wir Fragen stellen, Fotos machen und auch die Häuser besichtigen. Andererseits habe ich die 20 Dollar gerne gezahlt, als ich gesehen habe ich welcher Armut und unter welche Bedingungen die Menschen dort leben. 

traditionelles Springen der Maasai

Einer der Maasai (Jackson) konnte gut Englisch, hat uns durch das ganze Dorf geführt und unsere Fragen beantwortet. Außerdem hat er uns die Hütte, in der er und seine Familie lebt, gezeigt. Für uns war es interessant zu sehen wie die Maasai fast komplett im Dunkeln, auf engstem Raum zu fünft zu leben.

Die Häuser bestehen aus Kuhfladen, Lehm und Holzpfosten und werden von den Frauen erbaut. Die Männer sind Hirten und ziehen meist mit den Rindern, Schafen oder Ziegen über die endlosen Ebenen. Zum Schutz vor unerwarteten Angreifern wie Löwen, Leoparden usw. ist das Dorf von Dornbüschen umgeben. Auch abends werden die Tiere in eine Art Stall aus Dornbüschen getrieben, damit sie vor Angreifern sicher sind.

Zaun für die Tiere um sie vor Raubtieren in der Nacht zu schützen.
die Hütten aus Lehm, Kuhdung und Holzpfosten
die Küche und eins der beiden winzigen Fenster
die Feuerstelle in der Hütte, in der immer etwas Glut bleibt, damit die Wärme nicht verloren geht
Jackson unser “Guide”

Nach der Besichtigung des Dorfes erklärten die Maasai uns wie sie Feuer machen. Auch der Medizinmann hat uns verschiedene Pflanzen und Ihre Wirkung erklärt. Danach wurden wir auf einen Platz geführt, wo bereits einige Dorfbewohner versammelt waren, um uns feierlich und traditionell zu begrüßen.

Feuer machen
Feuer machen und der Medizinmann
Berni springt um die Wette

Traditionelle Begrüßung

Uns war die Situation ziemlich unangenehm. Zuerst haben die Maasai Männer gesungen und getanzt, im Anschluss daran die Frauen. Die Männer haben traditionell ihre Sprungkraft bewiesen, wo Berni auch mitmachen sollte. Das war total lustig, da sich Berni gar nicht so schlecht angestellt hat, was sie und wir total lustig fanden.

Wir sollten dann auch beide mittanzen, was die Situation dann wieder etwas entspannt hat. Trotz der fehlenden Kommunikationsmöglichkeit (bis auf unseren Guide Jackson, der sehr gut Englisch sprach) konnte niemand Englisch. Allerdings waren die Maasai alle sehr freundlich und wir wussten sofort was wir tun sollen. Musik verbindet eben, auch wenn man sonst kein Wort versteht. Und ein Lächeln sagt eben doch mehr als tausend Worte. Das haben wir dort wieder einmal mehr erfahren.

Hier haben wir erfahren wie man Feuer macht.
Jackson erklärt uns einiges über das Dorf.
Jackson und Berni.

Souvenir Kauf am Ende des Besuchs

Im Anschluss daran wurden wir auf den „Marktplatz“ geführt, wo wir freundlich dazu aufgefordert wurden Souvenirs zu kaufen. Dies hat uns eher verstimmt, da wir bereist 40 Dollar Eintritt gezahlt hatten und nun mehr oder weniger dazu gezwungen waren zu überteuerten Preisen Mitbringsel einzukaufen.

Natürlich haben wir gehandelt, denn handeln gehört absolut zur Kultur. Wir unterstützen die lokalen Bewohner gerne, aber es war am Ende schon etwas anstrengend ihnen zu erklären, dass wir nicht von jedem „Stand“ (es gab sicher 15 Stände) Mitbringsel kaufen werden und nicht jeden unterstützen können. Da der Besuch sehr spontan war, hatten wir leider nichts für die Kinder dabei. Hätte ich das vorher gewusst, hätten wir für die Kids noch irgendwas mitgebracht.

der Marktplatz, wo es die Souvenirs zu kaufen gibt

Fazit unseres Besuches im Maasai Dorf

Man muss sich also bewusst sein, dass ein Besuch eines Maasai Dorfes sehr touristisch sein kann und einer Verkaufsveranstaltung gleichen kann.  Auch bei der Bezahlung ist Vorsicht geboten, da oft kein passendes Wechselgeld vorhanden ist. Wir haben daraufhin unseren Fahrer gebeten, unsere Scheine zu wechseln, damit wir dann auch passend bezahlen konnten. Obwohl wir gehandelt haben waren die Souvenirs im Vergleich zu anderen Orten in Kenia sehr teuer.

Leider leben die Menschen dort in Armut, deshalb ist es gut, wenn Touristen kommen und die Maasai so etwas Geld verdienen, was aber natürlich auch zu einer gewissen Abhängigkeit führt. Mir geht es gar nicht darum, dass die Souvenirs teuer waren, da die Menschen dort in einfachsten Verhältnissen leben und jeden Cent gut gebrauchen können. Mich störte vielmehr die Art und Weise wie wir bedrängt wurden, Souvenirs zu kaufen.

Trotzdem würde ich den Besuch dort empfehlen, da die Maasai auf das Geld der Touristen angewiesen sind und weil es eine interessante Erfahrung ist, eine völlig andere Kultur und sehr nette Menschen kennenzulernen. Wie bereits erwähnt, ein Lächeln zählt mehr als tausend Worte. 

Tipps um auf den Besuch gut vorbereitet zu sein:

  • Geld in kleinen Scheinen für die Souvenirs mitbringen (ca. 20-30 Euro).  
  • Das „Eintrittsgeld“ passend pro Person mitnehmen. Bei uns waren es 20 Dollar/ Person.
  • Etwas für die Kids mitbringen, Papier, Stifte, Kekse zum Beispiel

Nach unserem kleinen kulturellen Ausflug ging unser zweiter Game Drive gegen 15 Uhr direkt im Anschluss an den Besuch im Maasai Dorf los. Auch dieser war ein absoluter Traum. Der Amboseli Nationalpark ist absolut zu empfehlen und wir werden definitiv eines Tages dorthin zurückkehren.

Wenn du mehr über die Game Drives im Amboseli Nationalpark erfahren möchtest, denn lies meinen Blog Post “Into the Wild. Meine erste Safari in Kenia”.

https://catswanderlust.blog/into-the-wild-meine-erste-safari-in-afrika/

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