Eine Reiseroute für zwei Wochen –

Teil II Zugfahrt nach Ella, Ella, Udawalawe National Park

Nach einer Nacht in Kandy sind wir nach unserer Besichtigung des “Temple of the tooth” in den Zug nach Ella eingestiegen. Wir hatten den hellblauen Zug. Eine Dame des Zugpersonals sagte uns, dass wir lieber in die 3. Klasse einsteigen sollen, in der die Einheimischen fahren und kaum Touristen Sitzplätze belegen, da in der 2. Klasse sowieso alles von Touristen überfüllt sein wird.

Wir sind dann auch die in 3. Klasse eingestiegen, die Sitzplätze sind auch dort hart umkäpft. Da wir aber sowieso die wunderschöne Landschaft sehen wollten, standen wir an den offenen Türen des Zuges, um gute Fotos machen zu können. Auch diese Plätze sind vor allem bei Touris heiß begehrt. Nach gut einer Stunde Fahrt haben wir dann doch einen Sitzplatz ergattert.

Die Zugstrecke ist atemberaubend schön, sie führt stundenlang eine wunderbare Landschaft und durch Teefelder. Es dauert zwar sieben Stunden von Kandy nach Ella, in einem völlig überfüllten Zug. Man muss aber zugeben, der Zug fährt einen Anstieg von mehreren hundert Metern hoch und kann deshalb vermutlich gar nicht schneller fahren. Uns machte die lange Zugfahrt aber nichts aus, wir hatten wirklich genung Unterhaltung. Egal ob die Verkäufer, die Erdnüsse, Samosas oder eine Art Fallafel verkauft hatten, eine Fußballmannschaft die lautstark Musik machte, oder eine gefühlt ganze Schule mit 5-15 jährigen Kindern, es gab immer was zu sehen. Obwohl der Zug komplett voll war, quetschten sich immer wieder Verkäufer mit sämtlichen Köstlichkeiten durch die Menschen. In Deutschland undenkbar, jeder hätte in so einem vollen Zug schlechte Laune, würde sich mit seinem gegenüber kaum lange unterhalten, in Sri Lanka ganz normal. Die Menschen sind fröhlich, hilfsbereit unglaublich warmherzig.

Eine ältere Dame wollte sehr viel über uns und Deutschland wissen, sie kaufte uns sogar Erdnüsse, da wir sie unbedingt probieren mussten. Sie waren unglaublich lecker, frisch gepflückt und mit einer Salz-Chili Mischung gewürzt.

Ella

In Ella angekommen hatte es leider ziemlich stark angefangen zu regnen. Deshalb sind wir mit dem Tuk-tuk zu unserer Unterkunft Ella´s Edge Resort gefahren und waren total begeistert. Als wir ankamen bildeten sich zwei rießige Regenbogen über das komplette Tal. Es war eine wahnsinns Atmosphäre. Die Unterkunft ist zwar eher spartanisch eingerichtet, doch der Ausblick ist fenomenal. Die Schönheit der Natur lässt einen dort wirklich erst einmal innehalten. Am nächsten Morgen beim Frühstück wurde uns erst bewusst, wie toll der Ausblick war, da es nun hell war und wir alles besser sehen konnten. Das Frühstück war wieder, wie immer in Sri Lanka, sehr lecker und mehr als ausreichend.

Ella ist ein schönes kleines Dorf, in dem man super entspannen oder sich auch aktiv bewegen kann. An der Hauptstraße gibt es viele Bars oder Restaurants, in denen es Cocktails gibt und andere zahlreiche kulinarische Köstlichkeiten. Wir hatten leider nur eine Nacht dort zur Verfügung, im Nachhinein wären wir gerne länger dort geblieben.

Halpewatte Tea Factory

Nach dem Frühstück haben wir uns dazu entschieden, eine Teepfabrik zu besichtigen. Wir haben uns für die Halpewatte Tea Factory entschieden. Der Weg mit dem Tuk-tuk dorthin ist sehr mühsam, da die Fabrik oben auf einem Berg liegt und die Straße dorthin mehr aus Schlaglöchern, als aus Straße besteht. Als wir dort ankamen, dachten wir erst wir wurden verarscht. Die Fabrik sah total verlassen aus und weit und breit war kein Mensch zu sehen. Wir folgten dann einfach den Pfeilen auf den Schildern und kamen schließlich nach mehrern Stufen und Etagen in einen Raum, in dem eine Dame saß, die uns weiterhelfen konnte. Wir buchten eine Führung bei ihr. Mein Freund, ich und eine Italienerin bekamen daraufhin eine Führung durch die ganze Anlage.

Wir waren alle drei total begeistert. Es war zwar leider kein Betrieb mehr an den Siebvorrichtungen und Trocknungswegen, dieser ist wohl immer nachts bis früh morgens, aber in anderen Teilen der Fabrik konnten wir noch live zusehen, wie der Tee produziert wird. Der Guide wusste wirklich alles und hat uns viel erklärt, erzählt und gezeigt, sodass wir alle drei total beeindruckt waren. Nach der Führung wurden wir in einen typischen Raum für Touristen geführt, wo wir verschiedene Tees probieren und kaufen konnten. Da ich Tee sehr gerne mag, habe ich natürlich das ein oder andere Päckchen mitgenommen. 🙂

Little Adam´s Peak

Nach dem Ausflug zur Teefabrik wollten wir unbedingt auf den Litte Adam´s Peak. Am Ende des Orts führt eine Straße (vor der Bushaltestelle) nach links, dieser Straße immer folgen, dann kommt ihr nach gut 15 Min. zu Fuß zum Wanderweg auf den Little Adam´s Peak. Dort wandert ihr durch Teepflanzen einen leichten Anstieg entlang, weiter über eine Treppe, bis hoch zum “Gipfel”. Oben angekommen braute sich leider ein heftiges Gewitter zusammen, weshalb wir nicht lange Zeit hatten um die Aussicht von dort oben genießen zu können. Im Laufe des Abstiegs regnete es so stark, dass die Wege zu kleinen Bächen wurden und wir innerhalb kürzester Zeit komplett durchnässt waren. Zu allem Überfluss bin ich im Matsch auch noch ausgerutscht und hab mir mein Knie aufgeschlagen. Unsere Erfahrung mit dem Little Adam´s Peak hätte also besser laufen können. 🙁

Udawalawe National Park

Nach unsere kleinen Wanderung ging es für uns auch schon weiter mit dem Bus Richtung Udawalawe National Park.  Wir haben den Bus relativ häufig genutzt, da er sehr günstig ist. Eine 3 stündige Fahrt kostet ca. 30 Cent.  Es war aber jedes Mal echt anstregend und die Fahrweise des Busfahrers lässt einen um sein Leben zittern. Uns wurde auch mehrmals davon abgeraten, da wohl relativ oft Unfälle mit Bussen passieren, was bei dieser Fahrweise nicht überrascht. Jeder Bus hat einen Fahrer und einen Ticketverkäufer, der sich egal ob total voll oder leer durch den Bus quetscht. Englisch war hier meist nicht möglich, deshalb haben wir uns mehr oder weniger mit Englisch und Zeichensprache verständigt. 🙂

Die Sitze sind an die Statur der Einheimischen angepasst, sprich sehr klein und eng. Große und etwas beleibtere Menschen werden es hier schwer haben. Einige Busstrecken sind so begehrt, dass die Busse komplett überfüllt sind. Nach einem ca. dreistündigen Höllenritt die Serpentinen aus Ella runter ins Tal (mit einem Umstieg nach ca. 1,5 Std.), kamen wir doch heil in unserer Unterkunft Sanrik Holiday Bungalow in Udawalawe an.

Am nächsten Morgen ging es um 5 Uhr los. Wir wurden mit einem Jeep von unserem Fahrer abgeholt und fuhren Richtung Udawalawe National Park. Wir hatten einen ganzen Jeep für uns alleine und nur einen Fahrer. Viele Reiseführer raten einen Guide zu buchen, aber unser Fahrer kannte sich so gut aus und hatte ein unglaubliches Auge, das war überhaupt nicht nötig. Um ca. 6 Uhr starteten wir dann unsere Safari. Wir haben uns für den Udawalawe National Park entschieden, weil dort die höhrere Dichte an Elefanten herrscht und wir unbedingt diese Dickhäuter sehen wollten. Außerdem soll der Yala National Park immer sehr von Touristen überfüllt sein. Im Udawalawe war dies überhaupt nicht der Fall, was aber auch daran gelegen haben kann, dass Nebensaison war. Anfangs dauerte es etwas, bis wir Elefanten sahen. Wir waren aber bereits von den vielen Pfauen, Bambis, Cameleons und Vögeln begeistert. Es war eine ganz besondere Atmosphäre dort. Und dann auf einmal sahen wir sie die ersten Elefanten – es war unglaublich, nach und nach sahen wir immer mehr und teilweise sehr nah. Dies war für mich ein weiteres Highlight unserer Reise. 🙂

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